Gastroherzen

ticken anders...

Der Corona Lockdown hat uns mit voller Härte erwischt. Eigentlich wollten wir dieses Jahr eine Auszeit nehmen und einfach mal auf eine Reise gehen. Stattdessen kam der Lockdown und wir sitzen zuhause. Doch das Ende des Lockdowns ist langsam in Sicht und Spanien hat angekündigt die Grenzen für geimpfte zu öffnen. So kommt es das wir für den ersten Tag der Öffnung gebucht haben.

Geimpft und voller Tatendrang starten wir nach Tarifa dem südlichsten Punkt Kontinentaleuropas, der Ort gehört zu der Provinz Cadiz in Andalusien. Die Natur hier ist überwältigend Wind, Sand und Meer. Die Strände sind Kilometer lang breit und menschenleer. Am südlichsten Zipfel von Spanien 12 Kilometer vor Afrika man kann es sogar sehen: Afrika.

Coronaregeln werden hier sehr ernst genommen, es gilt überall auch draussen Maskenpflicht. Die Gastronomen haben es im Griff, Speisenkarten werden keine verteilt, es liegt ein QR Code auf dem Tisch, der kann nur geöffnet werden, wenn du deine Daten eingibst. Am Frühstücksbüffet gibt es Zeit- Slots, die reserviert werden können und Bargeld wird konsequent abgelehnt.

Spanien erwacht aus dem Lockdown, jeden Tag pulsiert das Leben etwas mehr. Die Strassen und Restaurants füllen sich wieder. Nach einer Woche hat sich Tarifa im historischen Stadtkern zu einem kleinen Volksfest verwandelt und wir werden aufgenommen wie in einer Familie. Die Bar auf unserem Weg ins Hotel ist zu unserem zuhause geworden. Es ist irgendwie wie bei uns, man sitzt am Feierabend zusammen; isst und trinkt und wir sind ein Teil davon.

Als wir wieder zuhause sind erinnern wir uns, dass die Gastronomen auch am Ende von Europa gleich ticken wie hier und wir freuen uns, dass auch hier wieder alle Restaurants geöffnet haben. Mit dem Wissen, Gastronomen ticken anders aber überall gleich freuen wir uns auf die nächste Reise.

Carmen Thommen